Die richtige Sicherung des Hundes –

ein oft unterschätztes Thema!

Wir können aus Erfahrung sagen: Es gibt nichts Wichtigeres! Besonders in den ersten Wochen nach Einzug des Hundes, muss man sowohl das Zuhause (Türen, Garten etc.), als auch den Hund bei Spaziergängen vernünftig sichern.

Wie mache ich das ?

Vielleicht hast Du schon mal gehört, dass Hunde in der ersten Zeit nach Ankunft durch die sogenannte Doppelsicherung geschützt werden sollten. Dabei handelt es sich um eine besonders sichere Kombination aus Halsband und Sicherheitsgeschirr auch Panikgeschirr genannt sowie zwei Leinen mit Karabinerhaken.

Durch das Zwei-Leinen-System in Kombination mit dem Sicherheitsgeschirr wird gewährleistet, dass Dein Hund in jeder Situation optimal gesichert ist und nicht entlaufen kann. Das Sicherheitsgeschirr hat einen zusätzlichen 3. Riemen und sorgt so dafür, dass Dein Hund sich nicht herauswinden kann.

Mithilfe der zweiten Leine, die an Deinem Körper befestigt ist, kannst Du auch bei einem Sturz und / oder versehentlichem Loslassen einer Leine garantieren, dass Dein Hund nicht abhanden kommt.

Doppelsicherung

wichtig:

Für einen korrekten Sitz muss die Größe richtig ausgewählt werden und das Geschirr eng anliegen. Die Geschirre sind so konzipiert, dass sie genügend Bewegungsfreiraum bieten. Jeder Hund sollte zu Beginn doppelt gesichert werden! Es ist egal, ob er ängstlich oder entspannt wirkt.

Anstatt des Halsbands mit einer Leine, können wir auch sogenannte Retriever-Leinen empfehlen, bei der die Halsung mit einem Zugstopp-System funktioniert. Diese Leinen ziehen sich bei Spannung zu (wie weit ist beliebig einstellbar) und sind daher sehr sicher.

Warum uns das Thema so am Herzen liegt:

Wir retten die Hunde aus schlechten Zuständen und lebensgefährlichen Situationen, oft von der Straße, wo sie knapp dem Tod durch Überfahren entkommen sind. Wir nehmen sie auf, versorgen sie, päppeln sie auf, damit sie die Chance auf ein schönes Leben haben. Dieses Leben soll Sicherheit und Schutz bieten. Wir bringen unsere Hunde nicht nach Deutschland, um sie dann hier wieder von der Straße aufzusammeln. Die Berichte entlaufener Hunde auf Social Media zeigen: Leider oft nicht mehr lebendig. Dieses Thema muss man so offen und klar ansprechen, da es immer noch Menschen gibt, die eine ordentliche Sicherung als übertrieben oder unnötig ansehen.

  • Unsere Hunde werden ausschließlich mit einem Sicherheitsgeschirr an ihren Besitzer übergeben.

 

  • Bei der Übergabe bekommt jeder Hund ein passendes Geschirr von uns. Die Kosten dafür tragen wir.

 

  • Es ist Pflicht, den Hund bei Spaziergängen für mindestens 8 Wochen mit diesem Sicherheitsgeschirr zu sichern.

Aber mein Hund ist total zutraulich!

In den ersten Wochen des Zusammenlebens kann der Hund keine tiefe Bindung zum Menschen aufgebaut haben, auch wenn er noch so zutraulich ist. Du bist als neuer Mensch im Leben des Hundes die einfachste und meist einzige Option für Futter und Aufmerksamkeit. Vielleicht kennt er auch schon seinen Namen und hat schnell gelernt, dass es bei dir Belohnungen gibt. Das bedeutet bei weitem nicht, dass der Hund sich in jeder Situation für dich entscheiden wird. Entlaufen muss nicht zwingend aus Angst oder Erschrecken entstehen! Auch Jagdverhalten oder reine Neugier können Deinen Hund dazu bewegen loszurennen. Der Hund ist ein Lebewesen. Bis eine Bindung aufgebaut und ein verlässlicher Rückruf für solche Situationen trainiert ist, braucht es mehrere Monate.

good to know:

Hunde geraten oft sehr schnell in eine Art „Überlebensmodus“, wenn sie frei und auf sich allein gestellt sind. Meist ausgelöst durch Panik und Fluchtverhalten, sind sie dann nur noch schwer zu sichern. Auch Hunde, die sich in der Umgebung auskennen und sonst nicht ängstlich sind, können aufgrund des Adrenalins und der besonderen Situation schon nach kurzer Zeit nicht mehr zugänglich sein.

Hund Flucht

Warum keine Flexi-Leinen?

Eine Flexi-Leine erscheint erstmal sehr praktisch, da dem Hund Bewegungsraum ermöglicht wird und die Leine gleichzeitig nie im Weg ist. Allerdings bringt diese Leine erhebliche Nachteile und Gefahren mit sich: Leinenführigkeit und Rückruftraining sind wegen des ständig vorhandenen Zugs auf der Leine quasi unmöglich. Das Gehäuse kann durch ruckartiges Ziehen des Hundes oder Unaufmerksamkeit aus der Hand fliegen. Es knallt es auf den Boden oder den Hund, der Hund erschrickt und zieht dann das klappernde Teil hinter sich her. Das animiert ihn zusätzlich zum Weglaufen. Nutze daher bitte immer Schleppleinen, wenn Du Deinen Hund an mehr Bewegungsradius gewöhnen und Rückruf trainieren möchtest.

Richtig handeln!

Ist Dein Hund trotz größter Vorsicht entlaufen, haben wir hier eine kurze Übersicht der Sofortmaßnahmen, denn die ersten Minuten und Stunden sind entscheidend!

  1. Ruhe bewahren und Hilfe organisieren: Bleib an dem Ort, wo Du Deinen Hund zuletzt gesehen hast. Bestell Leute zu Dir, die der Hund bestenfalls gut kennt. Hast Du kein Handy dabei und ist niemand in der Nähe, musst Du nach Hause gehen und von dort aus Unterstützung organisieren. Geh danach sofort wieder zurück zum Entlaufort. Teile jemanden ein, der bei dir Zuhause wartet, falls der Hund dorthin läuft.
  2. Professionelle Unterstützung: Melde Deinen entlaufenen Hund bei Tasso, der Polizei und den örtlichen Tierheimen. Hol Dir dann Unterstützung von einem fachkundigen Suchtrupp, damit Dein Hund systematisch und schnell gesichert werden kann. Am besten informierst Du Dich vor dem Einzug, welche Hilfteams es bei Dir in der Nähe gibt.
  3. Nicht jagen! Du verschlimmerst die Situation, wenn plötzlich 100 Menschen schreiend durch die Gegend laufen und hinter dem Hund herrennen. Sucht gezielt in der nahen Umgebung, mit vertrauten Leuten und Verstand. Der Hund kann sich schnell gehetzt fühlen und fällt dadurch noch mehr in sein Fluchtverhalten.

Ein professionelles Suchteam wird Dich bei der weiteren Suche und Sicherung unterstützen. Futterstellen, Lebendfallen und Kameras können Euch bei der Sicherung helfen, lass Dich hierzu bitte beraten. Informier auch uns bitte umgehend, wenn Dein Hund entlaufen ist, damit wir Dich unterstützen und beraten können.

Tipp:

Leg Dir einen GPS-Tracker zu! Ein GPS-Tracker für Hunde ist ein kleines Ortungsgerät, welches am Halsband oder am Geschirr angebracht wird und mithilfe einer App die Ortung deines Vierbeiners ermöglicht. So weißt Du für den „worst case“ immer, wo sich Dein Hund befindet.